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Air Bonsai

Fliegende Bäume im Wohnzimmer

Fliegende Bäume im Wohnzimmer: der Air Bonsai

Es ist wieder einmal eine originelle Idee aus Japan – und eine, die Bonsai-Fans wird aufhorchen lassen. Denn dank eines japanischen Start-Ups lernen die kleinen Bäume jetzt fliegen.

Die Firma Hoshinchu entwickelte die originelle Idee – und ließ sie als Crowdfunding-Projekt auf der Plattform kickstarter finanzieren. Ab August sollen die mit Hilfe von Magneten zum Schweben gebrachten Bäumchen ausgeliefert werden. “Little Stars” haben ihre Entwickler sie liebevoll genannt – und wollen bald eine ganze Galaxie aufbauen.

Was aber steckt eigentlich dahinter? Und in welchem Verhältnis stehen die fliegenden Pflanzen zu der langen Tradition der Bonsais in Japan und anderswo auf der Welt? Alles Wissenswerte rund um Air Bonsais und Bonsais lesen Sie hier.

Der Bonsai – eine lebendige Tradition

Für wen ist ein Bonsai oder ein Air Bonsai das Richtige?

Wie bereits erwähnt, liegt dem Bonsai ursprünglich ein buddhistisches Konzept zugrunde. Andererseits kann ein Bonsai auch als rein ästhetisches Objekt betrachtet werden.

Während in Japan noch heute dem Bonsai sehr oft eine starke religiöse Bedeutung innewohnt, ist es in Europa eher üblich, den kleinen Baum als schönes Deko-Objekt zu betrachten. Beide Vorstellungen haben ihre Berechtigung. Jedoch ist für die Wahl des Bonsais entscheidend, welcher Gedanke oder Wunsch dem Kauf zugrunde liegt.

Wer sich der Tradition des Bonsais als Zen-Objekt verpflichtet fühlt, ja, den Baum als Kontemplationsobjekt verwenden möchte, der sollte in jedem Fall einen echten japanischen Baum erwerben.

Wer sich nur aus Spaß einen Bonsai kaufen möchte, muss hier nicht ganz so wählerisch sein: Auch ein junger oder einheimischer Bonsai macht sich schön auf einer Wohnzimmeranrichte oder auf der Terrasse. Aufgrund seines Ursprungs im Zen passt ein Bonsai übrigens besonders gut zu Räumen, die mit minimalistischer Ästhetik eingerichtet sind. Der Bonsai wird so zum Fokus in diesem Raum.

Da es Bonsais sowohl für innen als auch für außen gibt, kann man Bonsais auch dekorativ in einer klar strukturierten Gartenanlage, auf einer Terrasse oder in einem Innenhof platzieren – überall wirkt er wie ein lebendiges Kunstwerk. Doch auch hier gilt: Weniger ist mehr! Lassen Sie den Bonsai für sich sprechen, und kombinieren Sie ihn nicht mit anderen Kunstwerken oder opulenten Blumenbeeten.

Ein Air Bonsai ist hier natürlich besonders ideal. Nichts zieht die Blick so sehr auf sich wie ein schwebender Baum, der sich zudem noch in der Luft dreht. Gerade bei Air Bonsais sollte man darauf verzichten, andere Deko-Objekte in der Nähe zu platzieren. Nur so kann er seine einzigartige Wirkung im Raum und auf den Betrachter entfalten.

Ob ein Air Bonsai als Kontemplationsobjekt taugt, ist nicht unumstritten. In jedem Fall sind die Air Bonsais nach traditioneller Vorstellung von Miniaturlandschaften komponiert – “orthodox” sind sie aber nicht. Ihre Hersteller sehen den Air Bonsai eher als ein ästhetisches Objekt: Es soll Freude und Glück bringen.

“Little Stars” nennen sie die kleinen Bonsais und stellen sich für die Zukunft eine ganze Galaxie schwebender Bonsais vor. Wie ein Schwarm kleiner Sternschnuppen sollen sie den Menschen daran erinnern, dass seine Wünsche in Erfüllung gehen werden. Das ist natürlich kein buddhistischer Gedanke – und insofern sollte man die Air Bonsais eher als coole Accessoires sehen und nicht so sehr als religiöse Objekte.

Wie funktionieren Air Bonsais?

Das Prinzip des Air Bonsai ist denkbar einfach und basiert auf Magnetismus. Eine so genannte Energiebasis wird an den Strom angeschlossen und erzeugt so ein starkes Magnetfeld. Dieses lässt den „Little Star“, das in einem Erd- und Moosklumpen angepflanzte Bäumchen schweben. Wie von Zauberhand schweben sie nun einige Zentimeter über der Energiebasis und drehen sich dabei. Die Basis besteht aus feinstem japanischem Porzellan.

Ab und an braucht die schwebende Kugel mit dem Baum natürlich etwas Wasser. Ansonsten ist der schwebende Bonsai ausgesprochen pflegeleicht – mehr zur Pflege von Bonsais finden Sie auch unten im folgenden Abschnitt.

Übrigens: Auch wenn Sie kein Bonsai-Fan sind, können Sie einen der „Little Stars“ von Hoshinchu für sich nutzbar machen. Denn statt eines Bonsaibäumchens können Sie auch eine beliebige andere Pflanze schweben lassen – versuchen Sie es doch mal mit einer Orchidee!

Was ist beim Kauf eines Bonsais zu beachten und wo bekomme ich ihn?

Wer von der Idee des Air Bonsais restlos überzeugt ist, kann diesen bei uns vorbestellen – die ersten Exemplare sollen ab Ende 2016 ausgeliefert werden.

Generell ist bei den hochwertigen japanischen Bonsais – egal ob Air Bonsais oder „normale“ – zu bedenken, dass diese eine lange Reise zurücklegen müssen. Man sollte also nur bei professionellen Herstellern kaufen, die dafür Sorge tragen, dass der Baum gut und sicher verpackt an sein Ziel reist.

Generell ist es empfehlenswert, nur von einem Bonsai-Fachmann zu kaufen. Nur dort kann man sich sicher sein, dass man einen Baum erwirbt, der nach traditionellen Kriterien geschnitten und geformt ist. Das Budget ist ganz Ihnen überlassen – für einen ersten, hochwertigen Bonsai, der schon einige Jahre hinter sich hat, sollte man etwa 2.000 bis 10.000 als Budget einplanen.

Wem es nicht auf das Alter ankommt, kann natürlich auch gut geformte, jüngere Exemplare erwerben. Auch die Air Bonsais sind noch sehr jung, aber darum auch noch leicht und gut zum „Fliegen“ geeignet. Auch darum sind sie in einer sehr erschwinglichen Preisklasse, obwohl es sich um original japanische Bäume handelt. Ein Air Bonsai von Hoshinchu kostet derzeit etwa 200 Dollar.

Achten Sie bei Air Bonsais unbedingt darauf, dass Sie keine elektronischen Geräte in der unmittelbaren Nähe platzieren! Da die Basis ein starkes Magnetfeld erzeugt, um den „Little Star“ zum Schweben zu bringen, kann es zu Störungen und Defekten bei Ihren Geräten kommen, wenn diese in das Magnetfeld geraten.

Pflege des Bonsais

Generell muss gesagt werden, dass ältere Bäume ein wenig robuster sind als junge Exemplare. In jedem Fall jedoch ist die Pflege eines Bonsais nicht besonders aufwändig. Gute Wasserversorgung, Düngung und ein guter, sonniger Standort sind die wichtigsten Aspekte für ein langes Leben des Bonsais.

Bei der Wasserversorgung ist am wichtigsten, dass die Erde niemals austrocknet. Der Baum muss immer feucht gehalten werden. Das gilt natürlich auch für den Air Bonsai – darum muss die schwebende Baumkugel regelmäßig gewässert werden. Achten Sie dabei auf das Bedürfnis des Baumes. Das ist sehr viel effizienter für eine gute Pflege als „blindes“ tägliches Gießen. Wer seinen Bonsai liebt, muss ihm „zuhören“ lernen.

Pflege-eines-Bonsai

Auch auf die richtige Düngung muss beim Bonsai geachtet werden, denn die Schale ist sehr klein und entsprechend gering ist die Fläche, aus der die Nährstoffe gezogen werden können. Hinzu kommt, dass die regelmäßige Wasserzufuhr Nährstoffe ebenfalls ausspült. Düngen Sie darum regelmäßig mit einem Spezialdünger für Bonsais oder auch einem Standarddünger. Beides funktioniert. Achten Sie aber unbedingt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Pflanze im Winter und im Sommer. Im Sommer ist die Wachstumsphase, und der Baum braucht entsprechend viel Düngung. Im Winter, in der Ruhezeit, ist kaum Dünger erforderlich. Bei Air Bonsais ist es am leichtesten, mit einer Düngerlösung zu gießen.

Zu guter Letzt sollte man auf einen guten Standort achten. Das Offensichtliche: Zimmerbonsais gehören ins Zimmer, Outdoor-Bonsais in den Garten oder auf die Terrasse. Die Bäume haben eine unterschiedliche Konstitution und sind daher nur für die entsprechenden Standorte geeignet. Doch ob drinnen oder draußen: Bonsais mögen Licht. Mindestens ein paar Stunden direkte Sonneneinstrahlung sollten sie bekommen.

Das gilt natürlich auch für Air Bonsais. Auf dem Platz auf der schwarzen Kommode im hinteren Teil des Zimmers kann der Air Bonsai noch so elegant aussehen – er wird sich dort nicht wohlfühlen und über kurz oder lang eingehen! Auch, wer einen Bonsai nur zu Dekorationszwecken besitzen möchte, sollte niemals vergessen: Es handelt sich um ein Lebewesen mit gewissen Ansprüchen an uns…

Ursprünge des Bonsai

Der Begriff Bonsai kommt aus Japan. Ursprünglich bedeutet “Bonsai” so viel wie “Anpflanzung in der Schale” (“bon” bedeutet “Schale”, “sai” bedeutet Pflanze). Es handelt sich dabei um eine Kunstform, bei der Bäume in einer Schale angepflanzt werden, um den Wuchs zu begrenzen. Der Baum wird dann nach bestimmten ästhetischen Kriterien beschnitten.

Ursprünge des Bonsai
Tatsächlich kommt diese Kunst ursprünglich nicht aus Japan, sondern aus China, auch wenn sich bei uns der japanische Begriff durchgesetzt hat und generell Japan mit dieser Kunst assoziiert wird. Die Chinesen erfanden die hohe Kunst der Bonsaizüchtung, also der Züchtung von “Miniaturbäumen” in einem Top beziehungsweise in einer Schale, jedoch bereits vor vielen Jahrhunderten.

Im dritten Jahrhundert n. Chr. war erwiesenermaßen das Prinzip des Baums als Topfpflanze bereits bekannt. In dieser Epoche, zur Zeit der frühen Han-Dynastie, waren die Bäume aber wohl noch etwa zwei bis drei Meter hoch und in sehr großen Schalen im Garten kultiviert.

In der Zeit der Tang-, Song- und Yuen-Dynastien – also zwischen dem 7. und dem 15. Jahrhundert – florierte die Gestaltung von Miniaturlandschaften mit kleinen Bäumen und Steinen, bekannt unter dem Namen “Penjing”.

Etwa Ende des 13. Jahrhunderts wurde der Grundsatz geboren, dass diese winzigen Landschaften dazu dienen sollten “im Kleinen zugleich das Große zu erblicken”. Dieser von dem Mönch Yun Shangren formulierte Gedanke prägte die Gestaltung von Bonsaibäumen und Miniaturlandschaften für die nachfolgenden Jahrhunderte.

Ab dem 14. Jahrhundert rückte zunehmend der Einzelbaum – also unser heutiger Bonsai – in den Fokus. Reiche chinesische Familien stellten oftmals einen eigenen Gärtner an, der sich nur um die Gestaltung der Bonsai kümmerte. Es fanden auch regelmäßig Wettbewerbe statt, bei denen der schönste Baum gekürt wurde.

Die Japaner übernahmen diese Technik verfeinerten sie jedoch nachhaltig, so dass heute eher Japan als das kulturelle Ursprungsland der Bonsai bekannt ist. Kein Wunder also auch, dass es erneut eine japanische Firma ist, die mit den Air Bonsai die Zucht von Bonsaibäumen noch einmal revolutioniert hat und eine lange Tradition fortschreibt.

Bedeutung des Bonsai

Doch warum eigentlich ein Baum in einer Schale? Wie typisch für die ostasiatischen Kulturen Japans und Chinas, ist der Ursprung der Bedeutung religiös.

Der Bonsai ist es also eigentlich kein reines ästhetisches Kunstwerk, es hat auch eine tiefere symbolische Bedeutung. Diese Bedeutung hat ihren Ursprung im japanischen und chinesischen Buddhismus (in China Chan-Buddhismus genannt, in Japan Zen-Buddhismus).

Der Bonsai repräsentiert das gesamte Universum in Gestalt einer Pflanze, die entsprechend durchgeformt und mit den entsprechenden Beigaben versehen wird. Der Bonsai repräsentiert belebte Natur, Landschaft und das Werk des Menschen.

Der Baum spiegelt dabei freilich die lebende Natur wider.

Die Schale – die von Menschenhand gemacht ist – repräsentiert die Sphäre des Menschen. Schalen aus Bronze oder Steingut wurde seit Jahrhunderten in buddhistischen Zeremonien verwendet. Die Herstellung von hochwertigen Töpfen hat in China eine Jahrtausende alte Tradition, die ihren Anfang vor etwa 5000 Jahren nahm.

Die Einbindung von Schalen und Gefäßen in religiöse Zeremonien, nach Etablierung des Buddhismus in China und Japan auch in buddhistischen Zeremonien, spielte von Anfang an eine große Rolle. Insofern war es nur konsequent, wenn die Schale im Bonsai nun auch das menschliche Werk repräsentierte.

Zu guter Letzt wird zwecks Darstellung der Landschaft dem Baum ein Stein oder feiner Kies beigegeben. Dieser ist also keinesfalls entbehrlich, sondern gehört zu einer vollständigen Bonsaipflanzung dazu: Stein und Kies repräsentieren die Kernelemente der Landschaft nach traditioneller künstlerischer Auffassung: Berg und Wasser. Dabei steht der feine Kies für das Wasser, der Stein für den Berg. Aufmerksame Beobachter werden feststellen, dass auch die Air Bonsais diese klassischen Elemente beinhalten.

So entsteht der Miniaturbaum

Aus unserer heutigen Perspektive erscheint es zunächst naheliegend, dass der Bonsai genetisch verändert wird, um seinen charakteristisch kleinen Wuchs zu erhalten. Doch freilich war unsere Technik der genetischen Veränderung im China vor 2000 Jahren noch nicht bekannt.

Umso bemerkenswerter ist es natürlich, dass es den Chinesen und den Japanern gelang, die kleinwüchsigen Bäume allein mit Hilfe von besonderen Schnitt- und Drahttechniken sowie mit zurückhaltender Düngung zu züchten.

Um die besonderen Formen zu erschaffen, ist eine hohe Expertise nötig – weshalb auch Gärtner eigens für diese Zwecke ausgebildet und angestellt wurden. Zu den besonderen Techniken, die nötig sind, um ästhetisch vollkommene Bonsai zu ziehen, gehören Bonsai-Formschnitt, Bonsai-Blattschnitt, Bonsai-Wurzelschnitt sowie die schon genannten Drahttechniken. Auf diese Weise erhält der gut ausgebildete Gärtner einen künstlerisch durchgeformten Baum in der gewünschten Größe und Wuchsform.

Übrigens: Die sehr knorrigen Bäume mit üppigem, verschnörkeltem Wurzelwerk und einem nur zarten grünen Bäumchen obenauf werden gezüchtet, in dem man Schößlinge auf Wurzeln trimmt.

Alter und Wert eines Bonsais

Da Bonsaibäume im Kern ganz normale Bäume sind, können sie bei guter Pflege mehrere hundert Jahre alt werden. Das Alter ist entscheidend für den Wert: Je älter der Baum, desto teurer und wertvoller ist er.
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Natürlich spielt für die Wertbestimmung auch die Gestaltung des Schnitts und Wuchses, das Gesamtarrangement des Baums in der Schale eine große Rolle. Auf diese Kriterien hier einzugehen würde jedoch zu weit gehen. Dafür wäre ein Exkurs in die komplexen Prinzipien der japanischen Ästhetik, wie sie auch die bildende Kunst über Jahrhunderte prägten, notwendig.

Wer sich einen Bonsai nur als ästhetisches Objekt für das eigene Wohnzimmer zulegt und nicht viel Geld ausgeben möchte, der kann sich allein auf seinen eigenen Geschmack verlassen. Die Air Bonsais sind mit verschiedenen Baumarten erhältlich und derzeit durchweg eher jüngeren Alters – was sie auch erschwinglich werden lässt. Sie alle sind liebevoll gestaltet und genügen den hohen Ansprüchen von Menschen mit Sinn für das Schöne.

Wer sich ernsthaft für die Bonsaikunst interessiert oder aus religiösem Interesse einen Bonsai erwerben möchte, sollte sich genauer über die Wertmaßstäbe gut arrangierter und gut beschnittener Bonsais informieren. Dennoch gibt das Alter einen ersten, wichtigen Eindruck vom Wert eines Bonsais.

Wie auch bei den “großen Brüdern” des Bonsais lässt sich das Alter am besten am Stamm erkennen oder jedenfalls abschätzen. Je dicker der Stamm, aber auch je rissiger und knorriger, desto älter ist der Bonsaibaum.

Auch die Farbe des Stamms gibt Auskunft über das Alter. Mit zunehmendem Alter färbt sich der Stamm gräulicher und silberfarbener. Auch Mooswuchs auf dem Stamm ist ein Hinweis, dass der Baum bereits älter ist.

Bei einem Nadelbonsai ist die Nadellänge ein wichtiger Indikator: Je kürzer und kompakter sie ist, desto älter und wertvoller ist der Bonsai. Bei Kiefern als Bonsai, die aus Japan kommen, zeigt eine Nadellänge von zwei Zentimetern an, dass der Bonsai bereits mehrere hundert Jahre alt ist.

Welche Bonsaiarten gibt es?

Grundsätzlich kann man so gut wie jede Baumart auch als Bonsai ziehen. Wer allerdings Wert auf Authentizität und Qualität legt, der sollte besser einen echten japanischen Bonsai kaufen. Typische Arten des japanischen Bonsai sind Taxus Cuspidata, Pinus Parviflora oder Juniperus Chinensis. Diese werden in japanischen Baumschulen gezüchtet und nach Europa weiterverkauft.

Die ältesten Exemplare sind zwischen 100 und 900 Jahre alt – und entsprechend teuer. Wenn Sie sich jedoch einen Air Bonsai zulegen möchten, brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Da die Bonsais noch sehr jung sind, sind sie trotz des aufwendigen Imports erschwinglich – und sie nennen dennoch einen echten japanischen Bonsai ihr eigen.

Es gibt aber auch in Deutschland zahllose Bonsaibäume zu kaufen, die aus heimischen Bäumen gezogen sind. Besonders beliebt in Gartencentern sind Kiefernarten wie Pinus Mugo (Bergkiefer) oder Pinus Nigra (heimische Schwarzkiefer). Sie sind deutlich billiger als japanische Bonsais.

Echte Bonsai-Fans werden jedoch bestreiten, dass es sich dabei um “echte” Bonsais handelt. Wie so oft ist dies eine Frage der Definition und des Geschmacks. Was ist denn ein “echter Bonsai”?

Feststeht, dass die schönsten Bonsaibäume – und wohl auch die ältesten – noch immer aus Japan kommen. Das macht sie zu den wertvollsten Bonsais. Damit können heimische Züchtungen derzeit schlicht nicht konkurrieren.

Wer sich aber ernsthaft für einen fliegenden Air Bonsai interessiert, braucht sich um solche Fragen keine Gedanken zu machen. Er erhält in jedem Fall ein echtes japanisches Exemplar.

Übrigens gilt auch die Größe und das Alter nicht als Kriterium dafür, ob ein Baum ein Bonsai ist oder nicht. Ein Bonsai kann ein Jahr alt sein oder 900 Jahre – er kann winzig sein oder sechs Meter hoch. Lediglich die spezifische Weise der Formung des Baumes und seiner ästhetischen Komposition in einer Schale ist entscheidend für seine Klassifikation.

Eher schon ist daher die kulturelle Herkunft bei der Definition eines Bonsais mitgedacht. Für eingefleischte Fans ist ein Bonsai immer von einem japanischen Meister gezogen und idealerweise über Generationen hinweg weitervererbt.

Welche Bonsai-Formen gibt es?

bonsai Formen
Während in europäischen Züchtungen nicht gar so streng auf Formen geachtet wird, ist diese in Japan zentral und folgt einem strikten System. Man kann alleine groß zwischen rund 16 verschiedenen Bonsaiwuchsformen unterscheiden. Jede Form hat wiederum eine besondere symbolische Bedeutung. Auch bei einem Air Bonsai sollten Sie schauen, welche Variante Sie sich wünschen.

Übergeordnet unterscheidet man zwischen aufrechter Form, dem Kabudachi (Mehrfachstamm), Luftformen, Charakterformen, Felsformen und die Waldform. Die meisten dieser Kategorien versammeln wiederum eine Vielzahl von Einzelformen unter sich.

Während die aufrechte Form selbst erklärend ist, handelt es sich bei einem Kabudachi um eine Form, bei der mehrere Stämme – meist eine ungerade Zahl – einem gemeinsamen Stammfuß entspringt. Luftformen bezeichnen Bonsais, die Bäume darstellen, deren Wuchs vom Wind geprägt ist oder die überwiegend in der Luft „hängen“. Charakteristisch ist ein Schiefwuchs oder ein Wuchs nach unten.

Die Charakterformen sind wiederum eine Besonderheit. Hier werden beispielsweise Tierformen gezüchtet, etwa der in China als Glücksbringer bekannte Drache. Entstehen tun die Tierbonsais durch spezielle Aufwicklung des Stamms, und dem Schnitt des Blattwerks zum stilisierten Tielsymbol.

Auch die Felsform ist eine sehr bekannte Charakterform. Bei ihr hat der Baum nur ein Minimum an Erdreich zur Verfügung, das in eine Mulde oder einen Spalt in einem Stein gefüllt ist. Klebriges Erdreich ist dabei nötig, um den Baum an seinem Ort zu halten. Sind die Felsform-Bonsais schon älter, haben sie natürlich auch mehr Halt.

Waldformen sind optisch – wie der Name schon sagt – einem Wald nachempfunden. Das bedeutet, die Komposition besteht aus vielen Bäumen, deren größter sich nach klassischer Vorstellung im ersten Drittel (vom Rand aus betrachtet) befinden sollte. Sehr zarte und junge Bäume können dabei bereits sehr effizient optisch einen Wald suggerieren.

Da Hoshinchu noch am Anfang seiner Entwicklung von Air Bonsais steht, ist die Formenvielfalt noch nicht sehr groß. Bislang gibt es vor allem aufrechte Formen und Waldformen – alle die Formen also, bei denen auch sehr junge Bäume schon sehr schön aussehen. Da Hoshinchu aber bereits weitere Entwicklungen angekündigt hat, darf man gespannt sein!

Bonsai düngen

Bei der Düngung benötigen Sie etwas mehr Fingerspitzengefühl. Zuerst sollten Sie wissen, dass ein Bonsai nur in den Frühlings- und Sommermonaten gedüngt wird. In den Wintermonaten – etwa von Ende Oktober bis Mitte März wird nicht gedüngt. Bedenken Sie, dass die Pflanze über recht wenig Pflanzsubstrat verfügt und dieses recht häufig gegossen wird.

Dadurch spülen sich wichtige Nährstoffe aus. Deshalb sollte ein Bonsai etwas häufiger gedüngt werden. Im Handel gibt es Spezialdünger für Bonsais. Beachten Sie immer auf die Angaben des Herstellers. Grundsätzlich können Sie aber auch jeden anderen Dünger benutzen. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass dieser einen besonders hohen Stickstoffgehalt aufweist.

Bonsai umtopfen

Wenn Sie Ihren Bonsai umtopfen möchten, sollten Sie dies im zeitigen Frühjahr erledigen. Wählen Sie eine geeignete Schale, die etwas größer ist, als die alte und verwenden Sie am besten fertige Bonsai-Substratmischungen. Und so geht’s:

  1. Legen Sie Plastiknetze über die Drainagelöcher der neuen Schale und befestigen Sie diese mit Draht, vorzugsweise Kupferdraht.
  2. Auf den Boden der Schale kommt eine Drainageschicht aus Kies.
  3. Ziehen Sie mehrere Drähte durch die Drainagelöcher. An diesen wird der Bonsai „befestigt“ und mit der Schale verbunden.
  4. Bringen Sie eine Schicht mit dem Pflanzsubstrat auf.
  5. Nachdem Sie den Bonsai vorsichtig aus seinem alten Behältnis geholt, und Erdreste entfernt haben, sollte Sie dir Wurzeln vorsichtig entwirren und zu lange Wurzeln vorsichtig, mit einem sauberen Messer abtrennen.
  6. Platzieren Sie den Baum ganz eben neben dem Mittelpunkt der Schale und befestigen Sie ihn mit Draht.
  7. Nun wird die Schale bis 1cm unter dem Rand mit Substrat aufgefüllt und dieses vorsichtig angedrückt.
  8. Anschließend wässern Sie den Bonsai

Es kann sein, dass die Erde sich durch das Wässern etwas verdichtet und einsackt. Füllen Sie das Substrat dann einfach wieder auf.
Ein frisch umgetopfter Bonsai sollte keinen extremen Bedingungen, wie starker Hitze, Kälte oder Wind ausgesetzt werden.

Bonsai Standort
Sämtliche Bonsais benötigen genügen Licht zum Gedeihen. Sie sollten täglich ein wenig direkte Sonneneinstrahlung bekommen. Ansonsten gilt: Outdoor Bonsais gehören unbedingt nach draußen, während Zimmerbonsais geschmeidige 20 Grad in Innenräumen vorzeihen.

Fazit

Ein Bonsai – ob in seiner Standardausführung oder der besonderen schwebenden Form der Air Bonsais – ist eine tolle Anschaffung. Für Freunde des Zen ist er eine ebenso große Bereicherung wie für alle Pflanzenfreunde und Liebhaber schöner Dekorationsobjekte.

Der Air Bonsai ist das perfekte Deko-Objekt für das Wohnzimmer. Der sich drehende, „fliegende“ Baum ist ein echter Hingucker und so auch ein lustiges Gadget, das außer regelmäßiger Wasserzufuhr wenig Ansprüche stellt.

Dabei handelt es sich zugleich um hochwertige japanische Bäume, die gemessen an Bonsaimaßstäben aber noch ziemlich jung sind. Das hat wiederum den Vorteil, dass sie auch entsprechend günstig zu haben sind. Für nur 200 Dollar konnte man sich ein Exemplar der ersten Charge „Little Stars“ sichern. Das lohnt sich in jedem Fall!